1. Personal- und Organisationsentwicklung
Professionelle Personal- und Organisationsentwicklung findet in den meisten KMUs nicht statt. Normalerweise eine Kernaufgabe von HR, der bisher zu wenig Bedeutung zukommt.
Die fortschreitende Digitalisierung verändert Strategien, Unternehmensstrukturen sowie Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Unternehmens. Neue Jobs werden entstehen, die Eigenverantwortung von Führungskräften und Mitarbeitern muss gestärkt, digitale Kompetenz aufgebaut werden.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt bringt ein interessantes, oftmals unterschätztes Phänomen mit sich, das Verhaltensforscher von sich verändernden Situationen kennen: Das Boiling-Frog-Syndrom. Der Begriff „Boiling-Frog-Syndrom“ nutzt ein Experiment aus der Biologie: Setzt man einen lebendigen Frosch in kochendes Wasser, spürt er die drohende Gefahr und springt sofort weg. Setzt man ihn aber in einen Topf mit kaltem Wasser und erhitzt diesen dann ganz langsam, verhält er sich ganz anders. Da Frösche Kaltblüter sind und ihre Körpertemperatur der Umgebung anpassen, spürt er die Gefahr nicht und bleibt sitzen – so lange bis es für einen Absprung zu spät ist.
Das Boiling-Frog-Syndrom beschreibt die Unfähigkeit, sich zu verändern oder rechtzeitig Veränderungen herbeizuführen. Das gilt für Unternehmen genauso wie für Arbeitnehmer. Denn die Analogie passt gleichermaßen zur Entscheidungssituation vieler Unternehmen und zur Karrieresituation vieler Arbeitnehmer. Passivität zum falschen Zeitpunkt kann „gefährlich“ werden – oder positiv ausgedrückt: Verbesserungen entstehen nur, wenn man aktiv wird und seine Komfortzone verlässt.
Unternehmen werden gezwungen, ihre Aufbau- und Ablauforganisation gründlich zu überdenken. Personalentwicklung ist Führungsaufgabe. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter befähigen, Veränderungsprozesse mitzugestalten.
Im Mittelstand passiert meist das Gegenteil: Langjährige Mitarbeiter geraten in einen Alltagstrott, Sie sind passiv und entwickeln sich nicht weiter. Der Arbeitgeber stellt für neue Projekte und Aufgaben neue Mitarbeiter ein, während langjährige Mitarbeiter schlichtweg vergessen werden.
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